Die Stadthalle Graz zählt zu den bekanntesten Projekten des Architekten Klaus Kada. Der Entwurf ist so genial einfach, dass er vollkommen selbsterklärend ist. Jeder Besucher erkennt auf den ersten Blick das Entwurfs- prinzip der vier tragenden Stützen, die ein einerseits weit in den Straßenraum, andererseits in den Messepark auskragendes Dach tragen. Die Foyers, die um die riesige Halle angeordnet sind, stellen keine Räume im herkömmlichen Sinn dar, sondern werden durch die Baumassen der umliegenden, funktionellen Baukörper bestimmt. Im Wesentlichen sind dies die Tagungsräume, die im Obergeschoss angeordnet sind und der wuchtige monolithische Plenarsaal, der den Vorplatz dominiert. Die reduzierten Baukörper sind so gegliedert, dass die großen Volumina in fassbaren Dimensionen bleiben. Die hohe Transparenz ermöglicht jedem Besucher die einfache Orientierung im Objekt.
Kada war als Generalplaner und Architekt beauftragt und hat mich als Projektleiter in sein Büro zurückgeholt. Meine Aufgaben waren somit die Koordination der gesamten Planung innerhalb des Architektenteams, die Koordination der zahlreichen Fachplaner sowie die künstlerische Oberleitung auf der Baustelle.
Die zum Teil äußerst komplexen technischen Probleme hinsichtlich Brandschutz, Schallschutz, Entfluchtung, die Bewältigung der massiven Bewegungen der Konstruktion hinsichtlich Statik und Bauphysik, die mobilen Fassadenelemente der Halle, teils horizontal verschieblich, teils drehbar, die in dieser Form erstmals entwickelt und umgesetzt wurden und die Multifunktionalität der Halle mit unterschiedlichsten Veranstaltungsvarianten waren nur einige der Herausforderungen, die es zu bewältigen galt.