Die umfassende Lärmbelastung des Planungsareals war ausschlaggebend für die vorgeschlagene Baukörperkonfiguration.

Ein viergeschossiger, parallel zur Landesstraße 311 ausgerichteter Bauteil im nördlichen Grundstücksbereich schafft mit den beiden orthogonal dazu stehenden dreigeschossigen Bauteilen einen geschützten Innenhof, in den sich alle Wohnungen teilweise orientieren.

Der nördliche Bauteil beherbergt im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss die Gemeindeamtsfunktionen, in den beiden darüber liegenden Geschossen die über Laubengänge erschlossenen 2-Zimmer-Wohnungen.

Die Ost- und Westbauteile beherbergen im Erdgeschoss die 3-Zimmer-Wohnungen und darüber auf zwei Geschossen die 4-Zimmer-Maisonetten, die in jedem Geschoss zumindest eine Terrasse haben, die sich in den Innenhof orientiert.

Die leichte Hanglage wurde ausgenutzt, um eine eingeschossige, offene Tiefgarage zu errichten, die über den Johann-Kamper-Ring im Süden erschlossen wird. Die Tiefgarage basiert auf einem strengen Raster mit den Mindestabmessungen einer Garage und ist dadurch äußerst wirtschaftlich.

Dieser statische Raster setzt sich in den darüber liegenden Wohnbauteilen fort.

Es wird mit lediglich einer Aufzugsanlage, die sich im nördlichen Baukörper befindet, das Auslangen gefunden. Es werden damit sowohl die Tiefgarage mit den Abstellräumen, die Eingangsebene mit Trauungssaal und Servicecenter, die Gemeinderatsebene mit dem Bauamt als auch die Geschosswohnungen erschlossen.

Die geforderten Solarflächen sind auf dem Dach des Bauteils Nord untergebracht.

Die unter dem Trauungssaal befindliche Restfläche im Keller soll einerseits der Technik und den Fahrrädern Platz bieten, gibt der Gemeinde jedoch zusätzlich die Möglichkeit, das im 1. Obergeschoss befindliche Archiv in den Keller zu verlegen und dafür im Bedarfsfall zusätzliche Büroräumlichkeiten zu erhalten.

Der Zugangsbereich im Erdgeschoss erschließt vom im Norden gelegenen Vorplatz aus den großzügig begrünten und gestalteten Innenhof, der auch den Kleinkinderspielplatz beherbergt.

Der Innenhof wird im Süden durch eine mit massiven und transparenten Elementen sowie Kletterpflanzen gestaltete Lärmschutzwand abgeschlossen.

Die der L311 zugewandte Fassade des Baukörper Nord wird in den beiden Laubenganggeschossen durch eine semitransparente Fassade zusammengefasst.

Die nach Süden gewandten Balkone werden durch Glasscheiben zur Autobahn hin geschützt, sind in Querrichtung jedoch offen.

Obwohl sich dieser Bereich außerhalb des zu beplanenden Grundstückes befindet wird vorgeschlagen, südlich des Johann-Kamper-Ringes eine Pappelallee zu pflanzen, um einen zusätzlichen Geräuschfilter zur Autobahn hin zu erhalten (das Rauschen der Blätter im Wind überlagert zum Teil das Grundrauschen der Autobahn).

Weiters wird vorgeschlagen, den Bypass zwischen dem Planungsareal und dem nördlich gelegenen Grundstück Nr. 411/15 zu eliminieren und dadurch einen ansprechenden Vorplatz vor dem Gemeindeamt zu erhalten, der etwa bei Trauungen einen angemessenen Rahmen bieten würde.

Verfasser: Michael Gattermeyer